Ein besonderes Jahr

Für mich war 2023 sogar ein sehr besonderes Jahr. Nachdem ich eco gegründet und fast drei Jahrzehnte lang leiten durfte, war es für mich Zeit loszulassen – und das Ruder an meine Nachfolger zu übergeben. Manches macht das leichter: Anders als viele Unternehmen, bei denen einer der Gründer zugleich die Geschäfte leitet, hatten wir bei eco keinen Mangel an starken Nachfolgern. Geworden sind es Alexander Rabe und Andreas Weiss. 

Was den eco groß gemacht, was ihn so besonders macht, war schon immer das, worauf es auch jetzt wieder ankommt: Dass wir in allen Nischen Expertinnen und Experten haben, die Mut mitbringen, um neue Wege einzuschlagen, die Durchhaltevermögen haben, um mit Widerständen klarzukommen, und die auch schlau genug sind, Fehlannahmen einzugestehen und daraus zu lernen. Alex und Andreas führen den eco nicht nur tatkräftig in die Zukunft, sie tun das auch auf ihre eigene, unnachahmliche Art.

Ganz am Ende, im heißen Sommer 2023, als es langsam ernst wurde und ich doch kurz sentimental zu werden drohte, habt ihr mich zum Glück entführt. Auf eine Party. Einen ganzen Saal voller Weggefährtinnen und Weggefährten hattet ihr aufgetrieben und mich ordentlich überrascht. Was war das für eine Party!? Ganz bestimmt war es keine Abschiedsparty. Es war auch überhaupt nicht meine Party. Es war, wieder einmal, unsere Party. Und das eigens für mich erstellte Buch erzählte gemeinsam Geschichten. Und wer vor Ort dabei war, hat noch viele weitere Geschichten von früher gehört – und später am Abend dann auch von ganz früher.

Das Internet gestalten. Die Zukunft gestalten. Das war immer unser Anspruch und das wird er auch bleiben. Wer bei unserer Party dabei war, hat auch Gespräche geführt, aus denen vielleicht selbst einmal Geschichten werden. Stoff dafür ist ja mehr als reichlich vorhanden. Als Ehrenpräsident habe ich nun noch mehr Freiheit, mir die Geschichten herauszupicken, die mir am besten gefallen. 

Eine davon sind Quantencomputer. Überlagerung und Verschränkung: Das sind zwei Phänomene, die nur schwer zu begreifen sind. Ein Qubit soll in der Lage sein, die beiden Zustände 0 und 1 gleichzeitig (und obendrein noch jeden beliebigen Zustand dazwischen) darzustellen? Zwei Teilchen sollen so miteinander verbunden sein, dass sie ihren jeweiligen Zustand in Abhängigkeit gleichzeitig oder wie die Physiker sagen „instantan“ über eine beliebige Distanz hinweg ändern können? Was Einstein einst zu schaffen machte, ist heute die Basis für eine ganz neue Art, Computer zu bauen und komplexe Aufgaben zu lösen.

Wohin wird das wohl führen wird? Das ist die immer gleiche Frage, seit bald drei Jahrzehnten. Und auch die Antwort ist die gleiche: Das haben wir selbst in der Hand. 

Harald A. Summa
Ehrenpräsident und eco Gründer