deutsche ict + medienakademie & eco Akademie

Die Experten-Roundtables der Akademie – Präsenz-Gesprächsrunden mit 30 bis 50 Teilnehmer:innen – versuchten auch im vergangenen Jahr, das „complete picture“ komplexer Themen rund um das Internet tiefgründig und ausgewogen abzubilden, jeweils in sechs Stunden paritätisch anhand von Impuls-Statements und intensiver Diskussion. Im Dezember 2023 wurde der 499. Experten-Roundtable der Akademie durchgeführt und damit die Zahl von 20.000 teilnehmenden Führungskräften überschritten.

Thematisch kümmerte sich die deutsche ict + medienakademie in 2023 vor allem um die digitale Infrastruktur. Neben zwei Expert:innen-Roundtables zum längerfristigen „Next-Generation-Internet“ und der kürzerfristigen „Netz-Zukunft“ ging es z. B. um das Verhältnis von Edge zur Cloud, und das sogar zweimal mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung. Ein anderes Thema war Software-Defined-Networking (SDN), das immer mehr zur Selbstverständlichkeit in den Netzen wird. Aber natürlich durfte auch der obligatorische Ausblick auf mobile Technologien nicht fehlen: Wurden 6G anfangs im Verhältnis zu 5G sehr große Potenziale in Sachen Geschwindigkeit und Latenz beigemessen – ein Experte: „6G realisiert, was 5G versprochen hat“ -waren die Diskussionsbeiträge dazu doch inzwischen deutlich verhaltener. Den krönenden Abschluss des Jahres bildete wie immer das inzwischen 28. Breitband-Forum, das dieses Mal im denkmalgeschützten Camphausen Saal der IHK zu Köln stattfand. 

Ein weiterer Block der Roundtables befasste sich mit Anwendungen wie Smart Energy, der Zukunft der Industrie, gesondert noch einmal mit „Robotics“, mit Remote Servicing, dem „Future Car“ und den Medien.

Intensive und hochrangige Diskussionen

Als ein Beispiel für die intensive und hochrangige Diskussion sei der Roundtable zu „Robotics“ am 11. Mai 2023 bei Rittal in Haiger herausgegriffen: Roboter sind seit Jahrzehnten nicht nur dröge Werkzeuge der industriellen Automatisierung, sondern üben auch emotional auf die breite Nicht-Fachwelt Faszination aus, vor allem, wenn man weiß, dass die geneigten Leser:innen dabei vor allem an menschen- oder hundeähnliche Gestalten aus Blech denken. Selbst wenn wir diesen Aspekt einmal zurückstellen – Robotics, ob mit oder ohne KI, autonom oder vernetzt, mit hoher Geschwindigkeit unterwegs oder eher bedächtig, ist ein lohnendes Objekt der regelmäßigen Betrachtung unter technologischen und ökonomischen Aspekten.

Nach einer Einführung durch Prof. Felix Hackelöer von der TH Köln stellten Expert:innen von zwei Fraunhofer-Instituten die aktuellen Technologien dazu vor. Einen Höhepunkt bildete aber die Diskussion mit Robotik-Experten, u. a. von Kuka, Beckhoff und Schneider Electric. Bei etwas tiefergehender Betrachtung können Robotics-Szenarien aber durchaus sehr unterschiedlich sein: Der eine Experte setzt bei Robotern in Zukunft vor allem auf KI – die Kombination von immer besserer künstlicher, womöglich kognitiver Intelligenz biete ungeahnte Möglichkeiten, die Fertigung und Logistik zu optimieren und Kosten zu reduzieren. Ein anderer ist schon zufrieden, wenn einfache gleichförmige Arbeit maschinell viel schneller und qualitativ besser als von Menschen erledigt wird. Übrigens: Nur etwa die Hälfte der deutschen Maschinenbauer setzt laut einer Umfrage Robotertechnik in ihrem Unternehmen ein und nur ein Drittel will diesen Ansatz weiter ausbauen. Ein Zeichen der Grenzen der Automatisierung? 

Eingerahmt wurden diese Einzelthemen von der Diskussion einiger wichtiger Rahmenbedingungen wie z. B. Resilienz, insbesondere der Cyber-Security, aber auch Bots und KI – wobei ein Roundtable ausschließlich zu ChatGPT und anderen generativen Modellen (auf Schloss Birlinghoven auf dem Fraunhofer-Campus in Sankt Augustin) nicht fehlen durfte.

Nach 23 Jahren deutsche ict + medienakademie, davon sechs Jahren unter den Fittichen des eco-Verbands, ist Internet-Expertise inzwischen bei Führungskräften in Deutschland auf einem hohen Niveau, sodass wir uns entschlossen haben, die deutsche ict + medienakademie zum 31.12. 2023 einzustellen.